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Ubisoft wegen EULA-Klausel unter Beschuss - Spieler sollen ihre Games "zerstören" – ist das ernst gemeint?

Spieler sollen ihre Games "zerstören" – ist das ernst gemeint?

Ubisoft steht erneut in der Kritik – diesmal wegen einer umstrittenen Passage in der Endnutzervereinbarung (EULA). Wer gegen die Nutzungsbedingungen verstößt und vom Dienst ausgeschlossen wird, soll laut Ubisoft dazu verpflichtet sein, alle Kopien des Spiels – auch physische – zu „zerstören“. Das klingt nicht nur drastisch, sondern sorgt bei Spielern verständlicherweise für Unmut. Doch wie sich herausstellt, steht Ubisoft mit dieser Praxis nicht allein da.


Nicht nur Ubisoft: Auch Larian, Techland & Bethesda fordern „Zerstörung“ von Spielen

Wie Recherchen zeigen, finden sich ähnliche Klauseln in der EULA zahlreicher großer Publisher:

  • Larian Studios (Baldur’s Gate 3)
  • Techland (Dying Light)
  • Kinetic Games (Phasmophobia)
  • Behaviour Interactive (Dead by Daylight)
  • Bethesda (Fallout, Elder Scrolls)

„Mit der Kündigung erlöschen alle im Rahmen dieser Vereinbarung gewährten Lizenzen sofort. Sie sind verpflichtet, das Spiel unverzüglich und dauerhaft von Ihrem Gerät zu entfernen und alle in Ihrem Besitz befindlichen Kopien des Spiels zu vernichten.“
– Auszug aus der Baldur's Gate 3 EULA

Was wie ein Scherz klingt, ist tatsächlich Standard in vielen Softwareverträgen. Die Formulierung wirkt überzogen, hat jedoch meist keine rechtliche Durchsetzungskraft, wie Rechtsexperten und Entwickler selbst einräumen.


Formalität oder Drohung? Was steckt wirklich dahinter

Studios wie Kinetic Games erklärten, dass diese Klauseln rein formaler Natur seien – eine Art juristische Absicherung, die in fast jeder EULA steckt. Doch die Frage bleibt: Warum wird Ubisoft besonders hart kritisiert, wenn andere Publisher die gleichen Bedingungen stellen?

Ein möglicher Grund: Ubisoft sorgte in letzter Zeit wiederholt für negative Schlagzeilen – etwa durch Serverabschaltungen oder aggressive Monetarisierungsstrategien. In diesem Klima wirkt jede weitere Einschränkung wie ein zusätzlicher Affront gegenüber der Community.


Widerstand wächst – EU-Initiative gegen „digitale Zerstörung“

Parallel zur Empörung rund um Ubisoft wächst der Druck auf Publisher: Die EU-Bürgerinitiative „Stop Killing Games“ hat bereits über 1 Million Unterschriften gesammelt. Ziel ist es, Praktiken wie das Zwangslöschen gekaufter Spiele nach Konto-Sperren rechtlich zu verbieten.

Quelle:https://vgtimes.com/gaming-news/129538-ubisoft-faces-renewed-criticism-over-user-agreement-but-its-common-industry-practice.html

Sollte das Europäische Parlament auf die Petition reagieren, könnten **EULA-Klauseln zur „Zerstörung“ digitaler Inhalte bald nicht nur unnötig, sondern rechtswidrig sein.


 EULA-Klauseln müssen überarbeitet werden – nicht nur bei Ubisoft

So unpopulär Ubisoft auch sein mag – die Kritik an der "Zerstörungs-Klausel" betrifft die gesamte Branche. Viele Spieler fordern nun mehr Verbraucherschutz im digitalen Zeitalter, denn:

  • Ein gekauftes Spiel sollte dem Käufer gehören – auch nach einem Ban.
  • Drakonische Lizenzbedingungen schaden dem Vertrauen zwischen Publishern und Spielern.
  • Einheitliche, faire Standards im Umgang mit digitalen Gütern sind längst überfällig.

Was haltet ihr von solchen EULA-Klauseln? Ein überholtes Relikt aus der Frühzeit digitaler Spiele oder eine reale Bedrohung für eure Spielesammlung? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!