Freitag, September 5, 2025
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Cronos: The New Dawn Test – Horror, Retro-Futurismus und jede Menge Ecken und Kanten

Ich gebe es zu: Als Fan von Horror-Games war ich besonders gespannt auf Cronos: The New Dawn. Nach dem Silent Hill 2 Remake hat das Bloober Team gezeigt, dass sie Atmosphäre draufhaben. Mit Cronos wollten sie aber keine alte Serie kopieren, sondern was Eigenes schaffen – und das merkt man. Das Spiel entführt uns in eine retro-futuristische Welt voller Körperhorror, Zeitschleifen und grotesker Kreaturen. Klingt nach einer Mischung aus Dead Space, Resident Evil und ein bisschen Blade Runner. Aber wie schlägt sich das Ganze wirklich auf der PS5?


Story & Atmosphäre: Zwischen Kaltem Krieg und Apokalypse

Die Geschichte ist einer der größten Pluspunkte. Wir spielen einen namenlosen Traveller, der mit einem Hightech-Anzug durch Zeitrisse springen kann. Hintergrund ist eine mysteriöse Seuche, „The Change“, die Menschen in groteske Kreaturen – die sogenannten Orphans – verwandelt hat.

Das Setting ist düster, bedrückend und gleichzeitig ungewöhnlich: Polen in den 80ern, dazu kalter Krieg, Neonlichter und verlassene Betonbauten. Hier hat Bloober wirklich eine eigene Handschrift gefunden. Überall finden sich kleine Notizen, Audio-Logs oder Graffiti, die die Welt lebendig wirken lassen. Und ja, es gibt eine unterschwellige Kritik an Isolation und Pandemien – das Spiel hat also mehr Tiefgang, als man auf den ersten Blick denkt.


Gameplay: Klassisch, mit eigenen Ideen

Wer Survival-Horror mag, fühlt sich sofort zu Hause: Ressourcen sind knapp, Munition muss gut überlegt eingesetzt werden und das Inventar zwingt einen ständig zum Grübeln, was man mitnimmt.

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Besonders interessant ist die sogenannte Verschmelzungs-Mechanik. Wenn man Gegnerleichen nicht rechtzeitig verbrennt, können sie sich miteinander verbinden und so zu noch stärkeren Monstern mutieren. In der Theorie spannend, in der Praxis manchmal nicht ganz ausgereift – aber zumindest sorgt es für Anspannung, wenn man mal wieder zu wenig Brennstoff hat.

Kämpfe fühlen sich solide an, wenn auch etwas schwerfällig. Die Waffen haben Wucht, die Treffer-Feedback passt. Aber im Vergleich zu Resident Evil oder Dead Space merkt man, dass Bloober da noch nicht ganz die gleiche Finesse erreicht.

Dazu kommen Gadgets wie Grav-Stiefel, Zeitstrahlen oder kleine Puzzle-Mechaniken, die für Abwechslung sorgen. Leider wird nicht jedes Feature so konsequent genutzt, wie es sein könnte.


Präsentation: Starke Bilder, kleine Schwächen

Optisch überzeugt das Spiel durch seinen Stil. Retro-Futurismus trifft auf Ostblock-Architektur – da bleibt sofort was hängen. Besonders die Level-Designs, von verlassenen Fabriken bis zu bröckelnden Wohnblocks, erzeugen eine unglaublich dichte Atmosphäre.

Auch das Sounddesign ist stark. Bedrohliche Synthesizer, unheimliche Chöre und Stille an den richtigen Stellen – hier merkt man, dass das Studio gelernt hat.

Technisch gibt es aber Macken: Auf der PS5 läuft das Spiel nicht immer butterweich, gerade in actionreichen Szenen kommt es zu Framerate-Einbrüchen. Texturen wirken manchmal unscharf, Animationen steif. Kein Gamebreaker, aber eben schade, weil es die Stimmung ein Stück bremst.


Großes Potenzial, nicht perfekt

Cronos: The New Dawn ist ein mutiger Schritt von Bloober Team. Die Mischung aus Survival-Horror, Retro-Futurismus und tiefgründiger Story hebt das Spiel von der Masse ab. Gleichzeitig merkt man aber auch: Einige Ideen wirken nicht ganz zu Ende gedacht, Bosskämpfe wiederholen sich und technisch wäre mehr drin gewesen.

Wer mit den Schwächen leben kann, bekommt ein atmosphärisch starkes Horrorspiel, das sich nicht verstecken muss – aber eben auch nicht an die großen Genre-Klassiker herankommt.

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Bewertung

83/100 – Atmosphärisch stark, inhaltlich spannend, technisch ausbaufähig.

Pro & Contra

Pro:

  • Unglaublich dichte Atmosphäre
  • Originelles Setting (Retro-Futurismus + Kalter Krieg)
  • Spannende Story mit Tiefgang
  • Ressourcen-Management sorgt für Spannung
  • Tolle Soundkulisse

Contra:

  • Verschmelzungs-Mechanik wirkt nicht ausgereift
  • Kämpfe manchmal träge
  • Bosskämpfe eher 08/15
  • Technische Schwächen (FPS-Einbrüche, Texturen)

 

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