Donnerstag, August 14, 2025
NewsEx-Sony-Chef warnt: Spielepreise und Produktionskosten bringen Branche an den Rand der Krise

Ex-Sony-Chef warnt: Spielepreise und Produktionskosten bringen Branche an den Rand der Krise

Der ehemalige Präsident von Sony Worldwide Studios, Shawn Layden, hat sich in einem Interview mit GamesIndustry.biz erneut kritisch zu den wirtschaftlichen Strukturen der Spielebranche geäußert. Layden, der 2019 nach mehreren Jahrzehnten bei Sony ausschied, warnt vor einer Preis- und Kostenfalle, in der sich viele Publisher mittlerweile befinden.

„Jeder hat Angst, der Erste zu sein“

Laut Layden sind die Preise für Premium-Spiele über 20 Jahre hinweg stabil geblieben, während gleichzeitig die Entwicklungskosten und die Inflation massiv gestiegen sind.
„Ich denke, es liegt daran, dass jeder Angst hat“, so Layden. „Niemand will der Erste sein, der den Preis anhebt, weil man befürchtet, Spieler zu verlieren. Am Ende frisst man einfach den Gewinn auf.“

Diese Zurückhaltung hat nach Ansicht Laydens dazu geführt, dass Publisher immer weniger Nettogewinn erzielen – trotz hoher Verkaufszahlen. Er veranschaulichte dies mit einem Vergleich zwischen den Konsolengenerationen:
„In der PS1-Ära standen mehr Sportwagen auf dem Parkplatz als in der PS4-Ära, weil es ein großer Unterschied ist, ob man 20 Millionen Einheiten zu 60 Dollar verkauft, wenn die Entwicklung 10 Millionen gekostet hat, oder wenn sie 160 Millionen verschlungen hat.“

Verpasste Preisanpassungen und der Griff zu Mikrotransaktionen

Eigentlich hätten Spielepreise seiner Meinung nach mit jeder Generation schrittweise angehoben werden müssen. Stattdessen habe sich in der Branche die Denkweise durchgesetzt: „Solange wir wachsen, sterben wir nicht – auch wenn wir kein Geld verdienen.“

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Um steigende Kosten zu kompensieren, hätten viele Publisher daher auf DLCs, Mikrotransaktionen, Battle Passes und Season Passes gesetzt. Diese Zusatzmodelle seien inzwischen fester Bestandteil der Monetarisierungsstrategien, um Einnahmen über den Kaufpreis hinaus zu generieren.

Der Sprung zu 80-Dollar-Spielen – mit gemischten Ergebnissen

In der aktuellen Konsolengeneration wurden erstmals Standardversionen großer Spiele für 80 US-Dollar angeboten. Nintendo etwa führte mit der Veröffentlichung der Switch 2 und Mario Kart World ein solches Preismodell ein.

Doch nicht jeder Versuch war erfolgreich: Im Juni kündigte Xbox an, dass The Outer Worlds 2 das erste 80-Dollar-Spiel des Unternehmens werden sollte. Bereits im Juli wurde diese Entscheidung jedoch revidiert – man senkte den Preis wieder auf 70 Dollar, um „im Einklang mit den aktuellen Marktbedingungen“ zu bleiben.

Ein gefährlicher Punkt ist erreicht

Laut Layden befindet sich die Branche an einem kritischen Wendepunkt: Produktionsbudgets seien mittlerweile so hoch, dass Unternehmen Millionenverkäufe benötigen, um überhaupt die Kosten zu decken. Dies erhöhe das Risiko enorm – besonders in einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und ein harter Wettbewerb die Kaufbereitschaft der Spieler beeinflussen.

Die Diskussion über angemessene Spielepreise dürfte damit weiter Fahrt aufnehmen – vor allem, wenn künftige Blockbuster die Produktionskosten weiter in die Höhe treiben.

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