In einem neuen Interview mit dem YouTube-Kanal Kit & Krysta hat der langjährige PlayStation-Manager Shuhei Yoshida spannende Einblicke in die Entwicklung großer Blockbuster-Games während der PS4-Generation gegeben. Besonders deutlich wurde: Was früher als sicherer Weg zum Erfolg galt, wird heute zunehmend zum Risiko.
Yoshida, der Anfang 2025 nach über 30 Jahren Sony verlassen hat, beschreibt die damalige Haltung bei der Spieleentwicklung mit klaren Worten: „Es fühlte sich sicherer an, groß zu denken.“ Große Budgets, eindrucksvolle Grafik, lange Spielzeiten – das waren die Erfolgsfaktoren, mit denen Sony in der PS4-Ära Titel wie God of War, Horizon Zero Dawn oder Uncharted 4: A Thief’s End veröffentlichte.
Die Kehrseite der PS5-Generation
Doch was einst funktionierte, stößt nun an finanzielle Grenzen. Yoshida spricht davon, dass sich die Entwicklungskosten mancher Spielereihen von der PS4- zur PS5-Generation verdoppelt haben – mit dem Ergebnis, dass selbst ein Verkaufserfolg nicht mehr ausreicht, um die Investitionen zu decken.
Die Folge: Publisher bewilligen weniger große Projekte. Der Fokus verschiebt sich – entweder hin zu garantierten Hits oder zu kleineren, risikoärmeren Produktionen. Yoshida bringt es auf den Punkt: „Diese Generation ist die erste, in der die Branche wirklich erkannt hat, dass sich etwas ändern muss.“
Kein Vertrauen als CEO – aber klare Worte zur PS6
Yoshida verriet im selben Interview auch, dass er einst als möglicher CEO von PlayStation gehandelt wurde – sich Sony jedoch letztlich dagegen entschied. Der Grund laut Yoshida: „Man traute mir nicht zu, die besten geschäftlichen Entscheidungen zu treffen.“
Zur nächsten Konsolengeneration äußerte er sich ebenfalls: Ein PS6-Launch im Jahr 2028 „fühlt sich richtig an“, so Yoshida. Konkrete Informationen gibt es bislang nicht, doch die Aussage passt zu Sonys bisherigem Release-Zyklus.
Zwischen AAA und Indie – wohin geht die Reise?
Als ehemaliger Leiter der Indie-Sparte von PlayStation bleibt Yoshida überzeugt, dass kleinere Projekte mit frischen Ideen eine wichtige Rolle spielen. Angesichts explodierender Kosten bei AAA-Produktionen dürfte sich der Markt in den kommenden Jahren weiter auffächern – in große Prestige-Projekte auf der einen und kreative, fokussierte Games auf der anderen Seite.
Yoshidas Aussagen zeigen, dass selbst eine Erfolgsgeschichte wie die von Sony PlayStation unter wirtschaftlichem Druck steht. Der klassische AAA-Ansatz der PS4-Ära ist heute riskanter denn je. Umso spannender bleibt die Frage, welchen Weg Sony und andere Publisher künftig einschlagen – mehr Mut zu Neuem oder ein Rückzug auf Altbewährtes?