Nach dem äußerst holprigen Start des ambitionierten Sci-Fi-Titels MindsEye sieht sich das Entwicklerstudio Build a Rocket Boy mit massiver Kritik, technischen Problemen und enttäuschten Spielern konfrontiert. Nun hat sich Leslie Benzies, ehemaliger Präsident von Rockstar North und heutiger CEO von Build a Rocket Boy, erstmals öffentlich zur Situation geäußert – und erhebt dabei schwere Vorwürfe.
CEO spricht von Sabotage im eigenen Haus
Laut einem Bericht von IGN erklärte Benzies während eines internen Meetings, dass sowohl interne als auch externe Saboteure für die derzeitige Lage des Studios verantwortlich seien. Diese Aussage kommt nur wenige Wochen nach dem katastrophalen Debüt von MindsEye, das am 10. Juni erschien und schnell zu einem der am schlechtesten bewerteten Spiele des Jahres avancierte.
Massenentlassungen und Rückerstattungen
Der schlechte Zustand des Spiels sorgte nicht nur für negative Schlagzeilen, sondern offenbar auch für personelle Konsequenzen: Rund 300 Mitarbeiter sollen laut Medienberichten E-Mails mit einer Kündigungsandrohung erhalten haben – darunter auch Angestellte von PlayFusion, einem 2024 übernommenen Tochterstudio.
Zusätzlich wurde bekannt, dass Sony Rückerstattungen für die PS5-Version gewährt – ein Schritt, der zuletzt beim berüchtigten Launch von Cyberpunk 2077 durchgeführt wurde.
Vernichtende Kritik und technische Probleme
Die Bewertungen sprechen für sich: Auf Metacritic kommt MindsEye aktuell auf gerade einmal 38/100 Punkten auf dem PC – und nur 28/100 auf der PlayStation 5. Auch auf Steam dominiert der Status „Überwiegend negativ“. Spieler melden zahlreiche Bugs, Performanceprobleme und Abstürze.
Das Studio selbst zeigte sich „am Boden zerstört“ und versprach, weiter an Verbesserungen zu arbeiten. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es:
„Wir setzen alles daran, allen Spielern das bestmögliche Erlebnis zu bieten.“
Fokus auf MindsEye statt Everywhere
Schon vor Veröffentlichung gab es Hinweise, dass die Ressourcenverteilung im Studio ein Problem sein könnte. In einem Interview mit VGC erklärte Adam Whiting, Assistant Game Director, dass sich der Großteil des Teams auf MindsEye konzentriert habe – obwohl das Studio parallel auch am Projekt Everywhere arbeitet.
MindsEye-Flop zieht Konsequenzen nach sich: Build a Rocket Boy bestätigt geplante Entlassungen
Was kommt als Nächstes?
Ob die von Benzies angedeutete Sabotage tatsächlich stattgefunden hat oder eher als Erklärung für das Scheitern dient, bleibt offen. Klar ist jedoch: Der Start von MindsEye ist für Build a Rocket Boy ein herber Rückschlag – sowohl finanziell als auch für das Vertrauen der Spieler.
Quelle:https://www.videogameschronicle.com/news/mindseye-boss-reportedly-claims-internal-and-external-saboteurs-are-to-blame-for-the-studios-woes/