Electronic Arts (EA) steht offenbar vor einer weiteren Entlassungswelle. Laut neuen Berichten plant der Publisher, etwa 400 Mitarbeiter zu entlassen und das Hauptquartier des britischen Entwicklerstudios Codemasters zu schließen. Die Nachricht folgt unmittelbar auf die offizielle Einstellung des Black Panther-Spiels und die Schließung des verantwortlichen Studios Cliffhanger Games.
Einbruch trotz Wachstum der Branche
Die Informationen stammen vom bekannten Insider Extas1s, der in der Vergangenheit mit zuverlässigen Leaks auf sich aufmerksam gemacht hat. Die betroffenen Mitarbeiter von Codemasters sollen laut Bericht intern auf bestehende Projekte umverteilt werden. Dazu zählen die kommende EA Sports F1-Saison sowie ein neues Need for Speed-Spiel.
Die Situation verdeutlicht den paradoxen Zustand der Branche: Trotz Rekordumsätzen und steigender Spielerzahlen leidet die Industrie unter massiven Strukturproblemen, hohen Entwicklungskosten und wachsendem Druck. Diese Probleme führen immer häufiger zu Entlassungen. Bereits zu Beginn des Jahres hatte EA mehrere Hundert Stellen gestrichen. Dazu zählen auch Stellen bei Respawn Entertainment, das zuletzt an einem Titanfall-Ableger arbeitete, der nun ebenfalls eingestellt wurde.
Codemasters: Ein weiteres Traditionsstudio vor dem Aus
Codemasters, bekannt für Racing-Klassiker wie DiRT, GRID und die jährliche F1-Reihe, gehört seit 2021 zu EA. Die Schließung des Hauptsitzes könnte das Ende der Studiomarke bedeuten. Dennoch werden Teile des Teams laut Insiderberichten auf andere Projekte angesetzt. Damit folgt Codemasters einem traurigen Trend: Zahlreiche Studios mit langer Geschichte verschwinden aktuell still und leise aus der Industrie.
Fokusverlagerung auf Blockbuster-Marken
Laut EA Entertainment-Präsidentin Laura Miele will sich das Unternehmen künftig nur noch auf „eine Handvoll großer Marken“ konzentrieren. Dazu zählen u.a. Battlefield, The Sims und Apex Legends. Fans anderer Franchises – wie etwa Dragon Age oder Star Wars Battlefront – müssen sich offenbar von neuen Titeln verabschieden oder mit Wartezeiten rechnen.
Trotz Fan-Petitionen (darunter eine mit über 10.000 Unterschriften für Battlefront 3) scheinen diese Marken derzeit keine Priorität bei EA zu haben.
Die erneute Entlassungsrunde bei EA unterstreicht den instabilen Zustand vieler großer Publisher. Diese treffen trotz finanziellen Erfolgs unternehmenspolitische Entscheidungen. Diese Entscheidungen gehen auf Kosten kreativer Vielfalt und Studios mit Tradition.
Die Enttäuschung über das Ende des Black Panther-Spiels und die Schließung von Codemasters ist in der Community groß – und könnte nicht das letzte Kapitel in einer langen Reihe schwieriger Nachrichten aus der Gaming-Branche sein.